Sekundärdaten

Darstellung klinischer Outcomes

Sekundärdaten bieten neben harten klinischen Endpunkten auch Safety Outcomes und Surrogatparameter
Darstellung klinischer Outcomes

Für die Beurteilung von Therapiealternativen sind neben der Wirtschaftlichkeitsprüfung deren Sicherheit und Effektivität von besonderer Bedeutung. Beispielsweise lassen sich mit Sekundärdaten Fall-Kontroll-Studien konstruieren, die die Therapiealternativen von ihrer Initiierung beginnend über mehrere Jahre verfolgen lassen. Unterschiedlichste klinische Outcomes, wie spezifische Folge- und Begleiterkrankungen oder verfügbare Surrogatparameter, können beobachtet und analysiert werden.

Auch die Auswirkungen von Über-, Unter- oder Fehlversorgung auf definierte klinische Outcomes, deren Zusammenhänge und mögliche Ursachen lassen sich mit der Hilfe verschiedener statistischer Modelle untersuchen und darstellen.

Case Report

Auf der Basis eines 2-Jahres-Routinedatensatzes der AOK Plus mit Diabetes mellitus Typ 2-Patienten (DM2) hat das IPAM ein Modell entwickelt, dass die Einflüsse von behandlungsabhängigen und -unabhängigen Faktoren auf das Risiko, ein DM2-bezogenes mikro- oder makrovaskuläres Ereignis zu erleiden, darstellt und vergleicht. Ziel der Analyse war herauszufinden, welche Risikofaktoren die Auftrittswahrscheinlichkeit dieser Ereignisse prognostizieren und diese Faktoren in behandlungsabhängige und -unabhängige zu trennen.

Sämtliche risikorelevante Faktoren, die nicht von der Behandlung beeinflussbar sind (=Behandlungskomplexität), wurden durch den Charlson Comorbidity Index (CCI), den adaptierten Diabetes Complications Severity Index (aDCSI) und die Anzahl der jährlichen Dauermedikationen identifiziert. Als risikorelevante Faktoren, die durch die Behandlung beeinflussbar sind (=Behandlungseffizienz), wurden der HbA1c, BMI und der Blutdruck identifiziert.

Beide Faktorengruppen zeigten einen signifikanten Einfluss auf die Auftrittswahrscheinlichkeit DM2-bezogener mikro- oder makrovaskulärer Ereignisse. Eine hohe Behandlungskomplexität kann das Ereignisrisiko erhöhen,  eine gute Behandlungseffizienz jedoch reduziert das Risiko.